Morbide Bilder zu lyrischem Fauré-Requiem
Baden-Baden (BT) – Beim Currentzis-Collishaw-Event zum Fauré-Requiem der Herbstfestspiele weicht der Erlösergedanke einer düsteren Erkenntnis. Der profane Film zur lyrischen Musik wirkt problematisch.

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Mat Collishaws Multimedia-Geier stellt schon auf der Festspielhaus-Fassade die Verbindung zum Konzert her, in dem der musikalische Leiter Teodor Currentzis auf der Leinwand leitmotivisch Aasgeier über dem Fauré-Requiem kreisen lässt. Foto: Michael Bode/Festspielhaus
Teodor Currentzis mag keine steifen Rituale im Konzertbetrieb. Deshalb verändert der griechische Dirigent die Abläufe, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und die Wirkung der Musik zu verstärken. Meistens funktionieren seine Konzepte, wenn man sich darauf einlässt. Im besten Fall erlebt man ein bekanntes Werk in einem anderen Kontext ganz neu. Aber solch ein Konzept kann auch scheitern, wenn das Drumherum vom Eigentlichen ablenkt und die künstlerische Substanz bröckelt. Dann sackt die Spannung ab, dann wird die Inszenierung zu leeren Hülle, dann bleibt mehr Schein als Sein zurück.
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