BT verabschiedet Geschäftsführer Wolfgang Hoffarth

Baden-Baden (mb) – Nach 14.878 Tagen im Dienste des Badischen Tagblatts hat sich Wolfgang Hoffarth am Freitag von Mitarbeitern und Weggefährten verabschiedet.

Stabwechsel beim Badischen Tagblatt (von links): Klaus Michael Baur, Yvonne Hambruch-Piesker, Xenia Richters, Wolfgang und Johanna Hoffarth und Rolf Metzmaier. Foto: Nadine Fissl

Stabwechsel beim Badischen Tagblatt (von links): Klaus Michael Baur, Yvonne Hambruch-Piesker, Xenia Richters, Wolfgang und Johanna Hoffarth und Rolf Metzmaier. Foto: Nadine Fissl

Von BT-Redakteur Michael Brenner

Zum letzten Mal kam er als Geschäftsführer in das neue Verlagsgebäude in Oos-West, das es ohne ihn nicht geben würde. Zum 1. Juli zieht sich Hoffarth zurück und geht Ende November mit dann 63 Jahren in den Ruhestand. Die Leitung des Verlags übernimmt ab 1. Juli Klaus Michael Baur, Geschäftsführer und Verleger der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN), die ab Mitte Juli Alleineigentümerin des Badischen Tagblatts sein werden.

In einer Feierstunde wurde Hoffarth verabschiedet. „Sie sind immer ein Geschäftsführer gewesen, den Leidenschaft ausgezeichnet hat“, sagte Baur, „sie gehören zu den Menschen, die permanent an ihre Firma denken, die mit den Gedanken an diese Firma abends ins Bett gehen und morgens damit wieder aufstehen. So etwas nennt man Arbeit mit Herzblut.“ Hoffarth habe dem Badischen Tagblatt „wirtschaftliche Solidität gegeben – ein Fundament, auf dem man aufbauen kann“. Das sei in diesen wirtschaftlich schweren Zeiten etwas Besonderes. Vor allem aber habe er dem Badischen Tagblatt und seinen Produkten „diese Form von badischem Selbstbewusstsein gegeben, die man hier in dieser Region ganz besonders schätzt“, so Baur. Dieses badische Selbstbewusstsein habe auch immer die Verlegerinnen sowie deren Berater Rolf Metzmaier ausgezeichnet, der seine Tätigkeit für das BT ebenfalls beendet.

„Auf Ihr Wort konnte man zählen“

In den vielen Gesprächen im Vorfeld der Übernahme sei Hoffarth für Baur stets ein Vertrauensmann gewesen: „Auf Ihr Wort konnte man zählen, auf das konnte man bauen. Und das ist in dieser hochvolatilen Zeit, die wir jetzt erleben, beileibe nicht selbstverständlich.“ Einen solchen Mann lasse man nicht gerne ziehen, „aber der Lauf des Lebens will es nun mal heute so, dass wir es tun müssen. Und so bleibt uns nichts anderes, als uns bei Ihnen ganz, ganz herzlich zu bedanken – für alle Leistungen, die Sie für dieses Haus erbracht haben, für all das Gute, das Sie hier bewirkt haben, und für den Geist, den Sie hier hinterlassen.“

Im Namen der bisherigen Gesellschafterinnen würdigte Xenia Richters die Verdienste Hoffarths für das BT in den zurückliegenden 41 Jahren. „Alles, was aus uns spricht, ist der Dank“, sagte sie und sprach Hoffarth ein „herzliches, aufrichtiges und tiefes Dankeschön“ aus.

BT-Sonderausgabe als Überraschung

Die Bereichsleiter und Geschäftsführer der Tochterunternehmen überraschten Hoffarth mit einer gedruckten BT-Sonderausgabe. Auf 16 Seiten finden sich zahlreiche Berichte über seinen beruflichen Werdegang und die Entwicklung des Unternehmens unter seiner Führung. Als Vertreter der Führungsriege dankte Anzeigenleiter Stefan Hörig dem scheidenden Geschäftsführer für die Zusammenarbeit. Er habe für alle Anliegen ein offenes Ohr gehabt und Dinge niemals ausgesessen, sondern entschieden, und das zeichne ihn aus. Unterlegt wurden Hörigs Worte von einem Welthit von Frank Sinatra, der Hoffarths Stil und Wesen auf den Punkt bringt: „I did it my Way“.

„Wir übergeben Herrn Baur eine Perle“

„Was ich hier gemacht habe, das habe ich sehr gerne gemacht und mit großer Freude. Und trotz allem war es eine Teamleistung“, sagte Hoffarth in seiner letzten Rede als BT-Geschäftsführer. „Wir übergeben Herrn Baur eine Perle, einen Schatz. Das Unternehmen ist kerngesund und wirtschaftlich sehr, sehr gut aufgestellt. Ich gehe auch mit einem gewissen Stolz, das will ich gar nicht verbergen.“

In der Stunde des Abschieds empfinde er einerseits Wehmut, „aber ich gehe auch gerne“. Er freue sich auf den neuen Lebensabschnitt, „auf meine Familie, auf meine Kinder und auf neue Freiheiten“. In den vergangenen Jahrzehnten musste das Privatleben oft hinter dem BT zurückstehen. Das war nur möglich durch das Verständnis und die Unterstützung von Ehefrau Johanna, mit der er seit mehr als 40 Jahren verheiratet ist. Anzeigenleiter Hörig bezeichnete sie als „wichtigste freie Mitarbeiterin“ des Unternehmens, da sie ihrem Mann auch in beruflichen Fragen eine Ratgeberin gewesen sei. Das Ehepaar wohnt in Steinmauern, hat zwei Kinder und drei Enkelkinder, die ihren Opa nun nicht mehr mit dem BT teilen müssen.

Das Ehepaar Hoffarth freut sich auf einen neuen Lebensabschnitt mit mehr Freiheiten und Zeit für die Familie. Foto: Nadine Fissl

Das Ehepaar Hoffarth freut sich auf einen neuen Lebensabschnitt mit mehr Freiheiten und Zeit für die Familie. Foto: Nadine Fissl

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Erstellt:
25. Juni 2021, 17:54 Uhr
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