„Motivierter Musterknabe“ aus Nigeria
Gaggenau (ham) – Clement Ediagbonya flüchtete 2017 aus Nigeria. Bei Dachdecker Sven Pollok fand er als Hilfsarbeiter eine Anstellung. Nun machte er sein Gesellenstück und begeistert seinen Chef.

© ham
Erfolgsgeschichte: Thomas Riedinger (von links), Firmenchef Sven Pollok, Vorzeigemitarbeiter Clement Ediagbonya und Andrea Kübber tragen ihr Scherflein dazu bei. Foto: Hartmut Metz
„Clement ist ein Musterknabe! Ein Beispiel an Motivation und Arbeitseifer“, sieht sich Sven Pollok belohnt, dass er den geflüchteten Nigerianer Clement Ediagbonya auf Initiative der katholischen Gemeinde St. Laurentius erst als Hilfsarbeiter einstellte und nun einen vorbildlichen Gesellen hat. „Den gebe ich nicht mehr her“, scherzt Pollok mit Blick auf den in Bad Rotenfels gestrandeten 39-Jährigen.
Der Weg dorthin war kein leichter für Clement Ediagbonya! Der Christ flüchtete vor fünf Jahren aus Benin City, wo es immer wieder Angriffe von Islamisten auf Kirchen und die Gläubigen gibt. In Libyen zeichnete sich erstmals ab, dass er auf der Flucht in den Norden sein Glück findet. Noch nicht als Hilfsarbeiter auf dem Bau – aber privat: „Dort habe ich meine Frau kennengelernt“, erzählt Ediagbonya. Deren Namen Promise war ein Versprechen auf eine bessere Zukunft. Der ehemalige Kameramann schuftete so lange in Libyen auf dem Bau, bis er das Geld zusammengekratzt hatte, um die Schlepper zu bezahlen, die ihn und seine große Liebe über das Mittelmeer brachten. Über Italien kam das Paar kurz nach Mannheim, ehe es in einer Flüchtlingsgruppe nach Bad Rotenfels in die Sammelunterkunft „Ochsen“ ging.
Sie sind bereits registriert? Dann melden Sie sich bitte hier an.
Sie interessieren sich für einen BT Digital Zugang? Dann finden Sie hier unsere Angebote.